Die letzten Tage und die Tage des Friedens, zu denen ich unbedingt etwas schreiben wollte, haben mich dazu gebracht darüber nachzudenken, was das, was McNina aufgebaut hat, was die Handels-Gilde für mich bedeutet hat und hat mich auch ein wenig in Erinnerungen schwelgen lassen.

(wer jetzt schon keine Lust mehr hat sollte wenigstens den vorletzten Absatz lesen, der ist wichtig und tohl und so!

)
Icewars war mein allererstes richtiges Browsergame. Als kleines noobiges Fellknäul irgendwo abseits der Main-Gilde in der BASIS als Mono-Eis(!)-Buddler hab ich angefangen. Erste große Herausforderung schon im Kindergarten: „hier geht es erst weiter, wenn du einen Paten hast“ (Muss ich jetzt echt irgendeinen total Fremden anschreiben?!). Zunächst mit einigen RL-Freunden, etwas abgeschottet (Bis auf meinen superlieben Paten, durch den ich gelernt habe, dass es gar nicht schlimm ist, einfach mal einen Fremden anzuschreiben ^^), dann stolz wie Oskar, als die „Beförderung“ in die GILDE kam, auch wenn ich dafür meinen (zugegeben echt sinnlosen ^^) Eis-Account aufgeben musste für einen gut ausgebauten Stahl- & VV4A-Wandel-Account. Ich denke, mein Internetleben, aber auch mein RL wären anders verlaufen, wenn das nicht so gewesen wäre.
Ich habe mich von Anfang an in der GILDE so wohl gefühlt, dass ich nie daran gedacht habe, die Ally zu wechseln oder mit dem Teamplay aufzuhören. Das ging sogar soweit, dass ich lieber ein Jahr Pause gemacht habe, als als Solo nicht mehr in der GILDE spielen zu dürfen.
Die GILDE und vor allem SIL haben mich in meiner wirklich aktiven Zeit vieles gelehrt, wobei aus SILs Worten immer das mit raus klang, was sie selbst von McNina gelernt hatte. Beide (GILDE und SIL) haben mir viele denkwürdige Erlebnisse beschert, die ich so schnell nicht vergessen werde. Das ist alles schon eine Weile her: Philosophische Diskussionen bis 3 Uhr nachts; Kurzwortgespräche (weduno? Nawafric…

) im IRC; Ausflüge ins Weltall mit der gesamten Führungsebene (hach ^^); Dass es nicht auf das Alter, das Aussehen oder ähnliche Oberflächlichkeiten ankommt um jemanden nett zu finden und sich mit ihm gut zu verstehen; Nahezu zu zweit alleine die komplette Gilden-Flotte im Krieg mit Chemie zu versorgen und nicht zuletzt die entdeckte Liebe zum geschriebenen Wort und zu RPGs (falls es noch nicht aufgefallen ist: Ich glaub, dieser Text wird was länger ^^). Ich könnte die Liste noch eine Weile so fortführen. Doch vieles ist geblieben (RPGs

) und vieles werde ich lange nicht vergessen. Es klingt vielleicht komisch, aber die GILDE war nie einfach nur ein Teil eines Spiels für mich, den ich hinter mit gelassen habe, wenn ich den Browser geschlossen habe, sondern dadurch, dass ich mich darauf eingelassen habe und sehr tief darin verwickelt war, auch eine Lern- und Übungswiese, die mir einiges fürs RL beigebracht hat, nachdem ich erst mal verinnerlicht hatte, dass hinter jedem Nick ein Mensch sitzt.
Zeiten ändern sich, vieles geht vorbei. IW und die GILDE (und wohl auch ich) sind nicht mehr so, wie sie waren, als ich angefangen habe und als ich meine Hochzeit (nicht von „heiraten“ ^^) in der GILDE hatte.
Auch, dass die Tage des Friedens nun zu Rundenanfang stattfinden und nicht mehr mitten in den Rundenendkriegen, wo Hexi aufgehört hat, Schneebälle & Stopfenten auf Freinde zu werfen (weil Hexi kann keine Schiffe fliegen

) und die Tage des Friedens durch das Einstellen jeglicher kriegerischer Aktivitäten - mitten im Krieg für ganze lange 10 Tage - eine Menge Aufmerksamkeit, auch über die GILDE hinaus, erregt haben. Dass diese Tage jetzt fast schon zu ruhig und wenig beachtet verstreichen, zeigt auch den Wandel auf, den die GILDE durchmacht. Das hängt denke ich nicht nur mit der bevorstehenden Einstellung von IW zusammen, sondern auch damit, dass viele gegangen sind, die das Konzept aus erster oder zweiter Hand vermittelt bekommen haben.
Jedoch glaube ich, dass der Grundgedanke geblieben ist und weitervermittelt wird, auch wenn die Erinnerungen fehlen. Ich glaube, das Alles hier hat viele geprägt und wird auch in vielen Jahren noch in der ein oder anderen Form in den Köpfen vorhanden sein und wenn es sich nur in einem etwas anderen, menschlicheren Handeln ausdrückt.
Das, was für mich die GILDE immer ausgemacht hat, bestand aus einer Mischung aus Spiel und Ally, die es so nicht mehr geben kann und wird. Ich kann mir leider auch nicht vorstellen, dass das, was die Gründer, Führungsspieler und Mitglieder im Laufe der Jahre aufgebaut, weiterentwickelt und geformt haben so in der heutigen Spielelandschaft funktioniert hätte oder jemals funktionieren wird. Sicher wird es das, aber es wird niemals so sein, wie es hier ist/war.
Ich denke aber, dass das nicht mal so wichtig ist. Wichtig ist vielmehr, dass der Grundgedanke bestehen bleibt und in die (Spiele-)Welt hinausgetragen wird. Und das kann auf vielfältige Weise geschehen. Sicher bin ich IW nicht monogam treu geblieben, aber der Gedanke, dass am anderen Ende Menschen sitzen, mit Gefühlen und Gedanken, dass Zusammenspiel immer besser ist, als sich gegenseitig zu bekämpfen (und selbst wenn, niemals den Spaß aus den Augen zu verlieren), dass man anderen helfen kann, ohne an den eigenen Vorteil zu denken, dieser Gedanke hat mich seither immer begleitet und hat dazu geführt, dass ich offen auf Menschen zugegangen bin, hinter den bloßen Nick geschaut habe, sie freundlich behandelt habe und nie vergessen habe, dass das Spiel nur ein Spiel ist, der Mensch aber real.
Ich denke, diese Einstellung hat mir geholfen einige sehr gute RL-Freunde zu finden. Ich kann nicht sagen, ob das ohne den Anfang in der Gilde so geworden wäre, aber ich bereue es auf jeden Fall nicht und bin allen, die daran mitgewirkt haben, mir dieses Gesamtpaket an Erlebnis zu bieten sehr dankbar.